Winterlandschaft | Alpen-Aquarell von Carl KESSLER

Carl KESSLER (1876-1968)

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Carl August Keßler wurde am 26. Oktober 1876 in Coburg geboren und verstarb am 14. Juni 1968 in München. Er war ein deutscher Landschaftsmaler, der sich insbesondere auf naturnahe Winterlandschaften spezialisierte, aber auch Städteansichten malte. Seine Motive fand er hauptsächlich in den bayerischen Alpen, Tirol und der Schweiz. Er galt zu seiner Zeit als Meister des Aquarells und legte großen Wert darauf, die jeweilige Lichtstimmung in seinen Bildern festzuhalten.

Keßler war der Sohn des Privatiers Carl August Keßler und Wilhelmine, geborene Blechschmidt. Nach dem frühen Tod seiner Mutter 1887 und dem Umzug der Familie nach Markneukirchen besuchte er das Herzogliche Ernestinum zu Coburg. Im Jahr 1892 begann er eine Ausbildung an der Königlich-Sächsischen Kunstgewerbeschule in Dresden, die er nach einem halben Jahr verließ, um 1898 eine weitere, einjährige Ausbildung im Bereich „Buntdruck“ an derselben Institution zu absolvieren.

Im November 1899 schrieb sich Keßler in der Akademie der Bildenden Künste München ein und studierte bei Karl Raupp. Er trat der konservativen Künstlervereinigung Die Achtundvierzig bei und stellte seine frühen Werke im Münchner Kunstverein aus. Nach Aufenthalten in Nürnberg und Dresden kehrte er 1905 nach München zurück, wo er ein Gewerbe als Lithograf betrieb und weiterhin malte. Seine Werke waren im Kunstverein München und im Salon Die Werdenden zu sehen.

Um 1910 spezialisierte sich Keßler auf Winterlandschaften und trat als gewerbsmäßiger Kunstmaler in Erscheinung. Er meldete sein Lithografengewerbe ab und bezog ein Atelier in der Bauerstraße. 1911 stellte er erstmals bedeutende Werke wie „Blick auf Kitzbühl“ und „Hospiz St. Christof am Arlberg“ in großen Ausstellungen aus. Prinzregent Luitpold von Bayern erwarb 1912 sein Aquarell „Bergkirche bei Davos“, was das Interesse an Keßlers Arbeiten weiter steigerte.

Während des Ersten Weltkriegs wurde Keßler 1917 zum Militärdienst eingezogen und diente zunächst beim Bayerischen Landwehr-Infanterie-Regiment No. 2 und später beim 30. Bayerischen Infanterie-Regiment. Ab April 1918 leistete er seinen Militärdienst als Zeichner bei der Bayerischen Fliegerabteilung 296 ab. Während dieser Zeit heiratete er Magdalena Gerhard und ihre Tochter Angela Karolina wurde im Oktober 1918 geboren.

Nach dem Krieg zog die Familie nach Heimstetten, wo Keßler ein Haus erwarb und weiterhin als Maler tätig war. 1920 veranstaltete die Münchner Künstlergenossenschaft eine Sammelausstellung zu seinen Ehren im Alten Nationalmuseum. In den 1920er Jahren erweiterte er sein Schaffen um Illustrationen für den Perthes Verlag und wurde Mitglied des Süddeutschen Illustratorenbundes und des Verbandes Deutscher Illustratoren.

Im September 1938 gab Keßler sein Atelier in der Kanalstraße auf und arbeitete bis zu seinem Ruhestand in der Mozartstraße. Unterstützt von seiner Familie, lebte er zurückgezogen in Heimstetten und starb am 14. Juni 1968 in München.

Keßlers Werke wurden von zeitgenössischen Kunstkritikern hoch geschätzt. Georg Jacob Wolf nannte ihn 1910 einen „poesievollen Alpenaquarellisten“. Die Münchner Neuesten Nachrichten lobten seine Winterlandschaften und die Wiedergabe der Lichtstimmungen. Fritz von Ostini bescheinigte ihm eine „brillante Technik“. In den 1980er Jahren benannte die Gemeinde Kirchheim bei München eine Straße nach ihm. Werke von Keßler befinden sich in den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen und der Städtischen Galerie im Lenbachhaus.

 

Maße

53×67,5 cm, 35×49 cm

Medium

Aquarell, hinter Glas

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