Anton „Toni“ Bach ( 23. Januar 1909 in Karlsruhe; † 8. November 1977 in Überlingen)* war ein vielseitiger deutscher Maler, der für seine Porträts, Landschaften und Stillleben bekannt ist. Seine Werke, die oft Einflüsse von Künstlern wie Pierre-Auguste Renoir und Paul Cézanne zeigen, entstanden in verschiedenen Techniken, darunter Öl, Tempera und Aquarell.
Toni Bach wurde am 23. Januar 1909 in Karlsruhe geboren, am selben Tag wie sein Vater Anton Bach sen. Schon früh entdeckte er seine Leidenschaft für die Kunst, gefördert durch seinen Vater, der ihn oft in die Karlsruher Kunsthalle mitnahm. Obwohl ein Kunststudium aus finanziellen Gründen nicht möglich war, besuchte Bach abends Kurse in Aktzeichnen, Porträtmalerei und Radierung an der Kunstakademie Karlsruhe, während er sich zum Lehrer ausbilden ließ. In dieser Zeit spielte er auch Geige und sang.
Seine erste Lehrstelle trat Bach 1934 in Reichental im Schwarzwald an, bevor er nach Ödsbach im Renchtal zog. Dort begann er, eine Blaskapelle zu dirigieren und lernte seine spätere Frau, Liselotte Zölle, kennen. 1939 heirateten sie, kurz bevor Bach zum Kriegsdienst eingezogen wurde.
Während des Zweiten Weltkriegs diente Bach zunächst als Fernschreiber in der Luftwaffe und später als Lehrer im besetzten Elsass. Trotz seiner militärischen Pflichten konnte er weiterhin künstlerisch tätig sein, unter anderem mit Ausstellungen wie „Künstler im Krieg“. Während eines Lazarettaufenthalts 1943 organisierte er eine Ausstellung, die positive Kritiken erhielt. Nach seiner Genesung wurde er von der Wehrpflicht entlassen und kehrte als Lehrer ins Renchtal zurück.
Nach dem Krieg wurde Bach Gründungsmitglied der Gruppe „Schaffende Künstler im Renchtal“ und stellte regelmäßig aus. Er setzte seine künstlerische und pädagogische Laufbahn fort und qualifizierte sich als Lehrer für Musik, Zeichnen, Werken und Biologie. 1959 zog er mit seiner Familie nach Stockach, nachdem er zum Schulrat befördert worden war.
In Stockach setzte Bach seine Lehrtätigkeit fort und wurde 1971 zum Schulamtsdirektor ernannt. In dieser Zeit nahm er an einer Jubiläumsausstellung der „Schaffenden Künstler im Renchtal“ teil. Nachdem er 1974 in den Ruhestand ging, widmete er sich intensiver der Malerei, insbesondere der Abstraktion. Er verstarb am 8. November 1977 in Überlingen.
Toni Bachs Porträts, die oft in hellen und lebendigen Farben gehalten sind, zeigen eine deutliche Beeinflussung durch den Impressionismus. Besonders seine Kinderporträts erinnern an die Arbeiten von Auguste Renoir. Bach schuf intime und charaktervolle Darstellungen, die die Persönlichkeit der Dargestellten einfangen.
Seine Landschaftsbilder, vor allem aus dem Renchtal und später der Bodenseeregion, sind bekannt für ihre herbstlichen Töne und die Darstellung von Licht und Schatten. Er malte vorwiegend Herbst- und Winterlandschaften, oft auch in Morgen- oder Abendstimmungen. Reisen nach Italien und Südfrankreich brachten ihm Inspiration für sommerliche Szenen.
In seinen Stillleben zeigt sich Bachs Vorliebe für Blumenarrangements, oft kombiniert mit Obst und dekorativen Gefäßen. Diese Werke sind von Cézanne inspiriert, wobei Bach später zu kräftigeren Farben überging. In seinen letzten Jahren schuf er auch abstrakte Gemälde, die auf traditionelle Stilllebenmotive zurückgreifen.