Karl Storch der Ältere wurde am 28. Januar 1864 in Segeberg geboren und verstarb am 11. Februar 1954 ebenda. Er war ein deutscher Maler und Kunstprofessor. Storch entstammte einer Kaufmannsfamilie in Bad Segeberg und zog als 19-Jähriger nach Kiel. Dort wurde seine künstlerische Begabung von Maler Harro Magnussen entdeckt und gefördert, der ihn an die Kunstakademie in Berlin empfahl. Während seines Studiums in Berlin verdiente Storch seinen Lebensunterhalt als Illustrator für Zeitschriften und Bücher sowie als Lehrer an der von Conrad Fehr gegründeten „Akademie Fehr“. Er arbeitete unter anderem für die Zeitschriften „Daheim“, „Vom Fels zum Meer“ und „Leipziger Illustrirte Zeitung“ und illustrierte Werke von Goethe, Kleist, Adelbert von Chamisso und Eichendorff.
1902 wurde Storch als Professor an die Königsberger Kunstakademie berufen und blieb dort bis 1928. Während des Ersten Weltkriegs entwarf er Sammelbilder für Stollwerck-Sammelalben, darunter die Serie „Die Befreiung Ostpreußens durch Hindenburg“ für das Stollwerck-Sammelalbum Nr. 16 von 1916.
Während der Zeit des Nationalsozialismus blieb Storch ein geschätzter Maler, stellte jedoch kaum noch aus und war im Gegensatz zu seinem gleichnamigen Sohn, mit dem er oft verwechselt wurde, in München nicht vertreten. Im Januar 1944 erhielt Storch die Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft, obwohl ihm in der Ministervorlage ein beachtliches künstlerisches Niveau bescheinigt wurde, jedoch nicht die für die Verleihung erforderliche Höhe während des Krieges, und er gehörte nicht der NSDAP an. 1944 stand Storch in der Gottbegnadeten-Liste des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda.
Nach der Bombardierung Königsbergs kehrte Storch im Oktober 1944 als Flüchtling nach Bad Segeberg zurück. 1954 erhielt er das Bundesverdienstkreuz am Bande und verstarb kurz darauf in Bad Segeberg. Anlässlich seines 140. Geburtstags richtete die Stadt Bad Segeberg 2004 eine Dauerausstellung im historischen Rathaus ein, in der seit 2008 29 Kunstwerke sowie einige Illustrationen gezeigt werden.