Schwäbische Landschaft | Aquarell von Karl Fuchs

Karl Fuchs (1872-1968)

Karl Fuchs (* 2. Februar 1872 in Stuttgart; † 27. Juni 1968 in Esslingen am Neckar) war ein regional bekannter und besonders in Esslingen erfolgreicher Lithograph, Grafiker und Kunstmaler.

Karl Fuchs machte in jungen Jahren eine Lehre als Lithograph und besuchte zur künstlerischen Ausbildung Kurse an der Akademie der Bildenden Künste Stuttgart bei Hermann Pleuer und Friedrich von Keller. Dort traf er auch den schwäbischen Landschaftsmaler Otto Reiniger.

In den frühen 1890er-Jahren gehörte Fuchs zum Freundeskreis des Schriftstellers und Malers Heinrich Schäff-Zerweck sowie der Maler Karl Goll und Hans Krauss. Die Freunde trafen sich vermutlich mehrmals am Dulkhäuschen oberhalb von Esslingen, benannt nach dem Schriftsteller und Freidenker Albert Dulk.

Um 1895 machte sich Fuchs als Lithograph und Buch-Illustrator selbständig. Er zeichnete für den Stuttgarter General-Anzeiger und schuf Ansichtskarten im Auftrag verschiedener Verlage. Besonders in der Region Stuttgart machte er sich als Illustrator einen Namen. Seine Motive, darunter der Stuttgarter Marktplatz, das Alte Schloss und die Stiftskirche, gestaltete er in Aquarell-Manier.

1900 erhielt Fuchs den Auftrag vom Statistischen Landesamt zur Illustration der vier Bände „Das Königreich Württemberg. Eine Beschreibung nach Kreisen, Oberämtern und Gemeinden“. Im gleichen Jahr zog er nach Buoch, einem Ortsteil von Remshalden bei Schorndorf, wo er bis 1907 mit seiner Familie lebte. Die dörfliche Umgebung regte ihn an, auch als Kunstmaler tätig zu werden. Er schuf zahlreiche Landschaftsbilder, die die charakteristischen Naturstimmungen der verschiedenen Jahreszeiten einfangen. Fuchs gestaltete zudem drei Wohnhäuser in Buoch und pflegte Kontakte zu Intellektuellen wie Isolde Kurz, Albert von Pfister und Paul Heyse.

1907 zog Fuchs nach Esslingen, behielt jedoch sein Sommerhaus „Finkenwiese“ in Buoch für regelmäßige Besuche. In der Folgezeit wurde er als „Chronist seiner Zeit“ bekannt, indem er in Aquarellen und Zeichnungen viele Bauwerke und Sehenswürdigkeiten in Württemberg festhielt, die teilweise nicht mehr existieren oder stark verändert sind. Besonders in Esslingen hielt er bekannte Gebäude, Gassen und Plätze in seinen Werken fest.

Als Porträtist machte sich Fuchs ebenfalls einen Namen und unternahm Kunstreisen nach Oberitalien (1913), in die Schweiz (1929) und nach Südafrika (1932). Dort entstanden zahlreiche Porträts, Landschaftsbilder und Skizzen.

1936 beteiligte sich Fuchs als einer von fünf Esslinger Malern an dem Wettbewerb „Esslinger Maler malen für Soldaten“ anlässlich der Einweihung der Funkerkaserne. Für sein eingereichtes Bild „Blick auf die Frauenkirche“ erhielt er einen Trostpreis.

Am 2. Februar 1953 wurde Karl Fuchs das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. Er lebte bis zu seinem Tod in Esslingen, wo seit 1962 der Karl-Fuchs-Weg an ihn erinnert. Auch in Buoch gibt es einen gleichnamigen Weg. Zahlreiche Werke von Karl Fuchs sowie illustrierte Bücher sind im Stadtmuseum Esslingen (Gelbes Haus) und in der Württembergischen Landesbibliothek (WLB) in Stuttgart zu finden. Weitere grafische Blätter, besonders aus den 1890er-Jahren, sind im Stadtarchiv Stuttgart erhalten. Seine Nichte war die Opernsängerin Marta Fuchs.

Maße

33×43 cm, 29,5×39,5 cm

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