Luitpold Adam der Ältere (* 23. Februar 1888 in München; † 20. August 1950 in Frauenau) entstammte einer traditionsreichen Malerfamilie, die über mehrere Jahrhunderte hinweg zahlreiche Künstlerinnen und Künstler hervorbrachte. Seine künstlerische Ausbildung begann er 1904/05 in einer privaten Zeichenschule in München, gefolgt von einem Studium an der Akademie der Bildenden Künste München unter den Lehrern Gabriel von Hackl, Karl von Marr und Wilhelm von Thoma. Nach einer Studienreise nach Italien begann er ab 1911 als freischaffender Künstler zu arbeiten und trat 1912 der Münchener Künstlergenossenschaft bei.
Während des Ersten Weltkriegs meldete sich Adam freiwillig und diente in Frankreich, wo er an bedeutenden Schlachten wie dem Sturm auf Wytschaete/Messines und der Schlacht von Neuve Chapelle teilnahm. Ab 1915 war er in einer Stellung bei Formelles in Nordfrankreich stationiert und dokumentierte das Kriegsgeschehen durch zahlreiche Skizzen und Fotografien. Bei Verdun erlitt er 1916 eine Verletzung.
Nach dem Krieg arbeitete Adam in Berlin im Bild- und Filmamt. Er engagierte sich politisch als Mitglied der NSDAP und des Frontkämpferbunds bildender Künstler, was ihn 1937 zu einer Ausstellung in Magdeburg führte, wo er Werke wie „In den Gräben von Messines“ und „Patrouille“ präsentierte. 1938 heiratete er Helene Levermann. Während des Zweiten Weltkriegs fungierte er als Fachführer der Maler- und Pressezeichnergruppe in der Propaganda-Ersatzabteilung in Potsdam. Gegen Kriegsende rettete er das Archiv dieser Abteilung in den Bayerischen Wald und ließ sich in Frauenau nieder, wo er weiterhin Aufträge erhielt.
Luitpold Adam hinterließ ein umfangreiches Werk, das sich neben Kriegsdarstellungen vor allem auf Porträts konzentrierte. Insgesamt sind etwa 140 Bildnisse von ihm nachgewiesen. Darüber hinaus widmete er sich auch christlichen Themen und war als Bildhauer für die Porzellanmanufaktur Rosenthal in Selb tätig. Zu seinen bedeutenden Arbeiten zählen Porträts der Rektoren der Universität zu Köln, darunter Ernst Leupold, Erwin Geldmacher und Hans von Haberer. Sein realistischer Porträtstil war stark von der Münchener Malerschule beeinflusst. Der Nachlass von Luitpold Adam befindet sich im Besitz seiner Familie in München.