Joseph Benedikt Engl (* 2. Juli 1867 in Schallmoos bei Salzburg; † 25. August 1907 in München) war ein deutscher Kunstgewerbler, Karikaturist und Illustrator, der insbesondere in München tätig war.
Engl, Sohn eines Lokomotiv-Heizers der Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen und einer Mutter aus dem österreichischen Innviertel, wuchs in München auf, wo er sein ganzes Leben verbrachte. Nach einer zweijährigen Ausbildung zum Lithografen besuchte er ab 1885 die Königliche Kunstgewerbeschule München. Um seinen Lebensunterhalt zu verdienen, arbeitete er als Entwerfer und Hersteller von Reiseandenken, als Zeichner von Stadtansichten und für Reklame. Ab 1888 war er Mitarbeiter bei volkstümlichen Witzblättern, wie der Zeitschrift Automobil- und Radfahrer-Humor. Seine erste Zeichnung für die berühmte Zeitschrift Fliegende Blätter des Münchner Verlags Braun & Schneider erschien 1894.
Ab 1896 arbeitete Engl für das Satireblatt Simplicissimus, das im selben Jahr von Albert Langen gegründet wurde. Zu den Kollegen, mit denen er dort zusammenarbeitete, gehörten namhafte Künstler wie Thomas Theodor Heine, Ferdinand von Rezniček, Rudolf Wilke und später auch Olaf Gulbransson. Als einziger „Ur-Münchner“ unter den Stammzeichnern des Simplicissimus war Engl von der ersten Ausgabe an bis zu seinem frühen Tod ständiger Mitarbeiter der illustrierten Wochenschrift. Während dieser Zeit schuf er unzählige Karikaturen und Textillustrationen und entwarf unter anderem das Logo der Kessler Sekt GmbH & Co. KG.
Um 1890 heiratete Engl Margarete Fritzmann, mit der er einen Sohn namens Josef hatte, der 1893 in München geboren wurde und später als Pionier des Tonfilms bekannt wurde. Durch die Folgen eines Unfalls während seiner Militärzeit schwer behindert, wurde Engl vorzeitig entlassen und verstarb kurz darauf im Alter von nur 40 Jahren.