Ludwig Bock (* 17. Oktober 1886 in München; † 14. August 1971 ebenda) war ein bedeutender deutscher Maler und Grafiker.
Er war der Sohn des Münchner Arztes Heinrich Bock (1860–1927) und seiner Frau Anna, geborene Reitmayer. Seine künstlerische Begabung wurde früh von Franz von Defregger erkannt, einem der Patienten seines Vaters, der den jungen Ludwig in seiner künstlerischen Entwicklung unterstützte und seinem Vater eine gezielte Förderung empfahl.
Bock besuchte zunächst die obligatorische Elementarschule und ab 1896 das Maximiliansgymnasium in München, welches er jedoch im Jahr 1902 vorzeitig verließ. Seine erste professionelle künstlerische Ausbildung erhielt er bei Heinrich Knirr an einer privaten Akademie und später in der Künstlerkolonie Haimhausen unter der Leitung von Bernhard Buttersack. 1906 wurde Bock an der renommierten Kunstakademie München aufgenommen, wo er unter der Anleitung des Tiermalers Heinrich von Zügel studierte und an dessen Studienreisen nach Wörth am Rhein teilnahm. Sein Debüt in der Öffentlichkeit gab er 1908 bei der Ausstellung der Münchner Secession. In den folgenden Jahren wurden seine Arbeiten zunehmend anerkannt: 1908 erhielt er die bronzene und 1909 die silberne Medaille der Kunstakademie München. 1910 wurden seine Werke erstmals in der Galerie Thannhauser in München ausgestellt.
Im Jahr 1913 reiste Bock nach Paris, um sich mit der französischen Moderne und den Werken von Henri Matisse und Paul Cézanne auseinanderzusetzen, die seinen Stil nachhaltig prägten. 1917 trat er der Münchner Secession bei und nahm ab 1918 regelmäßig an Ausstellungen im Glaspalast München sowie in weiteren deutschen Städten teil. Sein Gemälde „Nach dem Regen“ wurde 1920 als erstes Werk von den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen angekauft, gefolgt von vielen weiteren Erwerbungen. 1927 erhielt Bock den Professorentitel und 1929 den Rom-Preis für die Villa Massimo, der mit einem Stipendium verbunden war. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde er 1937, 1940 und 1941 auf der Großen Deutschen Kunstausstellung in München mit fünf Werken präsentiert. Adolf Hitler erwarb 1940 sein Ölgemälde „Erdbeeren“, und 1941 kaufte die Städtische Galerie München sein Werk „Pflaumenkörbchen“.
Nach dem Zweiten Weltkrieg engagierte sich Bock in der Wiedergründung der Münchner Secession und stellte weiterhin regelmäßig aus. 1952 wurde ihm der Förderpreis für Bildende Kunst der Landeshauptstadt München verliehen. Er starb 1971 im Alter von 84 Jahren in München. Ludwig Bock war zweimal verheiratet: Seine erste Ehe mit der Malerin Hansl Bock endete um 1930 mit einer Scheidung, danach heiratete er Irene Bock.
Künstlerisch spezialisierte sich Bock zunächst auf Landschafts- und Naturmotive, stark beeinflusst durch seine Lehrer. Nach seinen Studienreisen in Europa wandte er sich auch der Darstellung von Akten und Stillleben zu. Im Laufe der Jahre entwickelte er einen Stil, der sich von einem impressionistisch geprägten Naturalismus hin zu einer ausdrucksstarken und kontrastreichen Farbgebung wandelte, die dem Expressionismus nahestand. Ab 1927 beruhigte sich sein Ausdruck, und er konzentrierte sich hauptsächlich auf Stillleben, die in seinem Spätwerk stark von Carl Schuch beeinflusst waren. Bocks Werke wurden sowohl von den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen als auch von der Städtischen Galerie im Lenbachhaus in München erworben. Zudem sind seine Arbeiten im Kunsthandel und auf Auktionen vertreten. Neben seiner Malerei war Bock auch als Zeichner und Illustrator tätig, unter anderem für eine 1920 in München erschienene Ausgabe von „Tyll Ulenspiegel“ von Charles de Coster. Er war Mitglied im Reichsverband bildender Künstler (RvbK).