Margarete Schneider-Reichel (* 22. März 1891 in Passau; † 4. Mai 1944 in Passau) war eine deutsche Malerin, die besonders für ihre Landschafts- und Porträtmalerei bekannt wurde. Sie war die Tochter des Bankiers Franz Reichel und dessen Frau Maria, geborene Simson. Nach dem Besuch der Gisela-Schule in Niedernburg studierte sie Kunst in München. Als der Magistrat der Stadt Passau 1918 die Ausgabe von Kriegsnotgeld beschloss, wurde Schneider-Reichel zusammen mit Franz Weismann mit den künstlerischen Entwürfen beauftragt.
Im Jahr 1919 heiratete sie Ottmar Schneider, der später das Geschäft ihres Vaters übernahm. Das Paar hatte zwei Söhne, die beide im Zweiten Weltkrieg fielen. Schneider-Reichel war Schülerin von Alfred Kubin und Franz von Stuck und spezialisierte sich auf Landschaften, Porträts, religiöse Motive und Traumvisionen. Sie illustrierte auch Kinderbücher, vor allem für ihre Söhne. Ihre Werke schuf sie in einer Vielzahl von Techniken, darunter Öl auf Leinwand, Aquarell, Pastell, Mischtechnik sowie Radierungen und Lithografien. Einige ihrer Arbeiten sind heute im Oberhausmuseum, im Stadtarchiv Passau und in der Kunstsammlung der Diözese Passau zu finden.
Politisch engagierte sich Schneider-Reichel ab dem 1. November 1930 in der NSDAP und war Gründungsmitglied der Passauer NSDAP-Frauengruppe, für die sie zunächst als Kulturreferentin tätig war. Von 1935 bis 1938 war sie Ortsfrauenschaftsleiterin und ab 1936 bis zu ihrem Tod Leiterin der Kreisfrauenschaft Passau. Nach ihrem Tod durch Diabetes am 4. Mai 1944 fand eine große Trauerfeier mit etwa 4.000 Teilnehmern in der Nibelungenhalle statt.
Anlässlich ihres 70. Todestages fand 2014 eine Ausstellung über ihr Werk mit dem Titel Margarete Schneider-Reichel − Eine Künstlerin ihrer Zeit in der Landkreisgalerie auf Schloss Neuburg am Inn statt.