Walter Gutbrod (* 5. Juli 1908 in Zuffenhausen; † 6. Juni 1998 in Ludwigsburg) war ein deutscher Maler im Stil des expressiven Realismus. Über 70 Jahre lang war er als Künstler (Maler) aktiv und war parallel fast 50 Jahre als Kunsterzieher tätig, überwiegend im Raum Stuttgart und Ludwigsburg.
Geboren als Einzelkind begann Gutbrod bereits im Alter von 12 Jahren mit einer intensiven künstlerischen Auseinandersetzung mit seiner Umwelt, die in seinen Tagebüchern dokumentiert ist. Von 1927 bis 1932 studierte er an der Akademie Stuttgart bei den Professoren Spiegel, Breyer, Habich, Graf und Eckener. 1932 schloss er die Lehramtsprüfung ab und zog nach Duisburg, wo er in einem privaten Institut als Lehrer tätig wurde.
Später kehrte er in seine Heimat zurück und heiratete am 28. Dezember 1933 standesamtlich und am 6. Januar 1934 kirchlich Lydia Siegel, die Tochter eines Viehhändlers. Aus dieser Ehe, die nie geschieden wurde, gingen die beiden Töchter Linde und Regine hervor. Ab dem 1. April 1935 war Gutbrod als Amtsverweser im Katharinenstift Stuttgart tätig und unterrichtete von 1937 bis 1979 Kunst am Schiller- und Mörike-Gymnasium in Ludwigsburg.
Im Jahr 1940 wurde er Lehrer am Gymnasium in Korntal und wohnte ab 1943 in Ludwigsburg. Trotz seines hohen Alters ging er 1979, lange nach Erreichen des Pensionsalters, in den Ruhestand und intensivierte seine künstlerische Arbeit. Sein letztes datiertes Bild entstand am 14. März 1998, und am 6. Juni 1998 verstarb er in Ludwigsburg.
Walter Gutbrod war auch ein leidenschaftlicher Musikfreund und spielte als Pianist vor Publikum. Seine Tage- und Skizzenbücher sind voll von Notizen über Musikstücke und Komponisten, und viele seiner Bilder signierte er mit einer charakteristischen „drei-Noten“-Signatur. Er pflegte Kontakte zu vielen Kulturschaffenden, darunter Oskar Schlemmer, mit dem er ab 1938 in Kontakt stand, sowie zu dem bekannten Pianisten Wilhelm Kempff. In der Nachkriegszeit engagierte er sich aktiv beim Aufbau des Stuttgarter Kammerorchesters und pflegte eine langjährige Freundschaft zur Familie Münchinger. Gutbrod war ebenfalls bei der Gründung der Ludwigsburger Schlossfestspiele aktiv beteiligt und hatte Kontakte zu Künstlern wie Gustav Schleicher und Willi Baumeister. Zudem war er Mitglied der Stuttgarter Sezession.