„Dorfmusik“, Zeichnung, Adolf Münzer, Mann mit Tuba

Adolf Münzer (1870-1953) Altersspuren, siehe Fotos

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Geboren in Pleß, Oberschlesien, verbrachte er seine Kindheit in Breslau, nach dem frühen Tod seines Vaters im Jahr 1876. Dort besuchte er das Matthias-Gymnasium und begann 1886 eine Ausbildung bei dem Dekorationsmaler Georg Heintze. Später setzte er seine Ausbildung an der Kunst- und Gewerbeschule in Breslau fort und wurde von Lehrern wie Heinrich Irmann, Paul Schobelt und Albrecht Bräuer unterrichtet.

Im Jahr 1894 begann Münzer sein Studium an der Akademie der Bildenden Künste in München, wo er von renommierten Künstlern wie Karl Raupp und Otto Seitz unterrichtet wurde. Während seines Militärdienstes trat er in die Malklasse von Paul Hoecker ein, der sich intensiv mit Freilichtmalerei beschäftigte. Hier erhielt Münzer 1896 sogar ein eigenes Meisteratelier.

Im Jahr 1898 wurde er einer der zwei Preisträger im ersten Preisausschreiben von Ludwig Stollwerck für Entwürfe von Stollwerck-Sammelbildern, mit einem Preisgeld von 1000 Mark. Ab 1899 stellte Münzer als Mitglied der Künstlergruppe Scholle seine Werke im Münchner Glaspalast aus. Dies führte auch zu seiner Mitarbeit bei der Münchner Wochenzeitschrift „Jugend“ und dem satirischen Magazin „Simplicissimus.“

Während eines Aufenthalts in Paris von 1900 bis 1902 festigte er seine künstlerische Entwicklung. Im Jahr 1903 lernte er Marie Therese Dreeßen geb. von Vestenhof kennen, die er ein Jahr nach einem spektakulären Eklat heiratete. Dieser Eklat führte zur Scheidung von Frau Dreeßens und ihrem Ehemann.

Im Jahr 1909 wurde Münzer Leiter einer Malklasse an der Kunstakademie Düsseldorf, wo er bis 1932 lehrte. In dieser Zeit schuf er auch Wand- und Deckengemälde für die Bezirksregierung Düsseldorf. Während des Ersten Weltkriegs diente er 1915 als Kriegsmaler an der Front und meldete sich 1917 als Freiwilliger, kam aber nicht zum Einsatz.

Im Jahr 1938 zog die Familie Münzer nach Holzhausen am Ammersee. Münzers Werke waren in verschiedenen renommierten Museen und Sammlungen ausgestellt, darunter die Neue Pinakothek in München, das Wallraf-Richartz-Museum in Köln, das Städtische Kunstmuseum Düsseldorf und die Sammlung des Kunstvereins Basel.

Zwischen 1938 und 1944 nahm Münzer aktiv an den von den Nationalsozialisten initiierten Großen Deutschen Kunstausstellungen im Münchner Haus der Deutschen Kunst teil und verkaufte sogar ein Werk an Adolf Hitler. Im Jahr 1950 stellte er dreißig Gemälde bei der Münchner Künstlergenossenschaft aus. Münzer wurde in die Gottbegnadeten-Liste des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda im Jahr 1944 aufgenommen.

In seinen Grafiken zeigte sich Münzers erzählerischer Stil, insbesondere durch seine Märchen-Illustrationen für den Verlag Scholz in Mainz. Er war außerdem Mitglied im Deutschen Künstlerbund.

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