Abstrakt, Blätter-Komposition | Gemälde / Collage von Bettina Encke von Arnim

Bettina Encke von Arnim (* 3. Mai 1895 in Zernikow; † 23. August 1971 in Waldbröl) war eine deutsche Malerin […]

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Bettina Encke von Arnim (* 3. Mai 1895 in Zernikow; † 23. August 1971 in Waldbröl) war eine deutsche Malerin und die Urenkelin der Romantiker Bettina und Achim von Arnim. Als ältestes Kind von Erwin Kühnemund und Agnes von Arnim wuchs sie auf dem elterlichen Gut Zernikow im Kreis Ruppin auf. Ihr Bruder Friedmund Ernst Freiherr von Arnim war der Vater ihrer gleichnamigen Nichte, die ebenfalls Malerin wurde.

Bereits in jungen Jahren zeigte Bettina Encke von Arnim großes Interesse an der Kunst. Von 1917 bis 1920 studierte sie in Berlin Malerei an der Malschule des Vereins der Künstlerinnen und Kunstfreundinnen zu Berlin. Diese Institution war damals eine wichtige Alternative für Frauen, da sie bis 1919 von Hochschulstudien in Preußen ausgeschlossen waren. Zu ihren Lehrern gehörten prominente Künstler wie Leo von König, Martin Brandenburg und Johann Walter-Kurau. In den folgenden Jahren entwickelte sie ihren eigenen Stil, inspiriert von neusachlichen Einflüssen und der Tradition der Berliner Secessionisten.

1921 heiratete sie den Polizeimajor Walther Encke, mit dem sie zwei Töchter, Gunhild und Ortrud, hatte. Trotz familiärer Verpflichtungen nahm Bettina Encke von Arnim intensiv am kulturellen Leben der 1920er Jahre in Berlin teil. Sie pflegte Freundschaften mit Künstlern wie Otto Pankok, Erwin Graumann und Fritz Kuhr. Gemeinsam mit ihrem Ehemann führte sie in ihrer Berliner Wohnung einen kulturellen Salon, die sogenannten „Sonnabend-Abende“, die ein Treffpunkt für Künstler, Intellektuelle und Politiker unterschiedlichster Richtungen waren.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 endete diese Tradition, da eine offene, demokratische Haltung zunehmend unerwünscht wurde. Bettinas Ehemann erhielt schließlich Berufsverbot, und sie selbst unterstützte Freunde, die verfolgt oder diffamiert wurden, darunter der Germanist Werner Milch und der Bauhauskünstler Fritz Kuhr. Nach dem Tod ihres Mannes 1941 zog sie aufgrund der zunehmenden Luftangriffe von Berlin nach Schloss Wiepersdorf, dem Familiensitz ihrer Mutter.

In den Kriegsjahren und danach schuf Bettina Encke von Arnim zahlreiche Porträts sowie Landschafts- und Architekturstudien. Trotz der schwierigen Lebensumstände, einschließlich ihrer Vertreibung aus Schloss Wiepersdorf, gelang es ihr, sich für den Erhalt des Schlosses als kulturelles Erbe einzusetzen. Nach ihrer endgültigen Ausweisung aus Wiepersdorf 1947 floh sie in den Westen und ließ sich zunächst bei ihrer Tochter Ortrud in Biedenkopf nieder, bevor sie nach Überlingen am Bodensee zog.

In Überlingen fand sie endlich die Freiheit, sich ganz der Kunst zu widmen. Sie malte in Öl und Aquarell, fertigte Porträts und Landschaftsbilder an und entwickelte eine einzigartige Technik für Collagen aus eingefärbtem Japanpapier. Sie war eng mit dem internationalen Bodenseeclub verbunden und fand einen neuen Künstlerkreis, zu dem unter anderem Barbara Michel-Jaegerhuber und Werner Gürtner gehörten.

Bettina Encke von Arnim unternahm zahlreiche Studienreisen durch Europa und stellte regelmäßig in der Bodenseeregion aus. Zu ihren bevorzugten Motiven gehörten Porträts in der Tradition ihres Lehrers Leo von König sowie Landschaften und Architektur.

Am 23. August 1971 starb Bettina Encke von Arnim im Haus ihrer Tochter Ortrud Heymach in Waldbröl und wurde dort beigesetzt.

Maße

60×47 cm, 47×34 cm

Medium

Collage, nicht hinter Glas gerahmt

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